Amtliche Meldung

Ein Enkelbaum für die Kinder der Familie Sievers

Junge Linde steht als Spende an die Gemeinde Nottuln nun am Buckenkamp und sucht viele Nachahmer:innen

Nottuln. Was hat schottischer Whisky eigentlich mit einer deutschen Linde zu tun? Auf den ersten Blick eigentlich nichts. Wenn aber diese junge Linde am Tag ihrer Pflanzung mit ein paar Tropfen davon getauft wird, dann schon. Mit Hilfe dieses hochprozentigen Getränks, viel Wasser sowie guter Pflege wächst der so getaufte Baum bestimmt zu einem stattlichen Exemplar heran.
Gesetzt wurde er von Gerd Sievers, Anwohner des Buckenkamp, zusammen mit seiner Frau Beatrix, fünf seiner insgesamt sieben Enkelkinder und der Unterstützung des Baubetriebshofes der Gemeinde Nottuln.
Jetzt steht das knapp drei Meter hohe Gehölz in einem Beet neben dem Parkplatz am Buckenkamp.
Es ist eine ganz besondere Linde, die dort nun heranwächst. Ist sie doch ein „Enkelbaum“, den die Großeltern Beatrix und Gerd Sievers ihren Enkelkindern Benjamin (9), Frida (9), Paul (8), Esther (7), Hannah (4),  Imke (3), und Maggie (1) zum Geschenk machen.
So etwas Schönes habe längst nicht jeder, hofft Sievers auf viele andere Großeltern, die die Idee gut finden und ebenfalls einen solchen Enkelbaum pflanzen möchten.
Da es im Nottulner Familienwald oben am Schmittler schon länger keinen Platz mehr für Neuanpflanzungen gibt, kamen Gerd und Beatrix Sievers auf die Idee, bei der Gemeinde Nottuln anzufragen, wo eine solche Anpflanzung denn sonst noch möglich ist. „Außerdem wollten wir mit unserer Aktion zugleich auch der Gemeinde Nottuln ein Geschenk machen und ihr einen Baum spenden“, erklärt Gerd Sievers, der genau weiß, wie wichtig Bäume gerade in heißen Sommern für das urbane Klima sind.  „Das war für uns noch ein guter Grund mehr, einen Baum anzupflanzen“, erklärt Sievers. Er regt an, bei der Gemeinde Nottuln analog zum Baumkataster eine Art Pflanzkataster anzulegen, damit „man mit einem Blick erfassen kann, wo im Gemeindegebiet noch Bäume gesetzt werden können.“
Die Linde hat Familie Sievers mit Bedacht ausgewählt: Als ökologisch wertvoller Baum ist sie nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für Insekten wie zum Beispiel Bienen, die in den Blüten Nahrung finden.
Sievers freut sich sehr darüber, dass die Baumpflanzung in Abstimmung mit den Gemeindewerken so reibungslos und auf dem kurzen Dienstweg geklappt hat. „Ich hatte Kontakt mit Peter Wermeling von den Werken aufgenommen und ihm gesagt, dass ich gerne einen solchen Baum pflanzen möchte“, berichtete Sievers, der mit seinem Plan bei Peter Wermeling sofort auf offene Ohren stieß.
Mit seiner Idee bezieht sich Gerd Sievers auf das Vorgehen der Stadt Münster nach dem Sturm Kyrill, der 2007 europaweit wütete und auch an den Linden auf Münsters Promenade große Schäden hinterließ. Die Lindenallee konnte damals unter anderem mit (Baum-) Spenden der Münsteraner Bürgerschaft wieder aufgeforstet werden.
Der Nottulner Gerd Sievers findet es gut, dass der Baum nun in Sichtweite seiner Wohnung steht. „Ich kann ihm vom Balkon aus  beim Wachsen zusehen“, sagt er. Und auch mal zur Gießkanne greifen, wenn es nötig ist. In der ersten Zeit aber kümmern sich die Mitarbeiter des Bauhofs um die Neuanpflanzung und auch die Enkelkinder von Beatrix und Gerd Sievers werden ihren Baum immer mal wieder besuchen, um nachzusehen, wie es ihm geht. Dabei haben Imke und Maggie die weiteste Anreise: Sie leben in Schottland – von ihren Eltern stammt übrigens der Whisky, mit dem die Linde gerade getauft worden ist. Und weil Hannah und ihre Schwester Esther bei der Baumpflanzung nicht dabei sein konnten, malten sie ein Bild und schrieben einen Brief für ihren Opa. Beides liegt nun unter den Wurzeln der Linde. Und bei all’ diesen Voraussetzungen kann ganz ohne Zweifel wohl nur eines aus diesem Bäumchen werden: Ein richtig stattlicher Enkelbaum.

Unser Bild zeigt (v.l.): Carsten Schulte und Gil Beckord vom Baubetriebshof der Gemeinde Nottuln, Beatrix Sievers, Gerd Sievers und ihre Enkelkinder Benjamin, Paul, Frida und Imke. Sie alle haben beim Pflanzen der jungen Linde geholfen. Foto: Gemeinde Nottuln

 

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